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WITWEN

Eine schräge Hinterbliebenenrevue

Fizgerald Kusz

Premiere 21. Mai 2009



mit Alexandra Hartmann Ute Pauer Claudia Schmidt Stephan Joachim

Regie: Andreas Seyferth Bühne: Stephan Joachim Kostüme: Johannes Schrödl Lichtdesign: Jo Hübner

Rechte:Verlag der Autoren Unter dem Titel "Witwendramen" erschienen in der Theaterbibliothek des Verlags der Autoren









»Witwe: eine Frau, die immer weiß, wo ihr Mann ist.« Robert Lembke

Gibt es ein Leben nach der Ehe? Und wenn: wie? Drei wilde Witwen geben Einblick: In die Höhen und Tiefen männerbefreiten Daseins. Mal wird der Verblichene posthum (verbal) geschändet, mal im milden Schein der Verklärung auf den Sockel gewuchtet. Momente der Wahrheit: Tanz auf dem Grab mit dem KLEINEN FEIGLING und Angst vor dem Schrank mit SEINEN Sachen. Zur Schließung der traurigen Lücke bieten sich ein Hündchen an, eine schöne neue Krankheit oder der scharfe Blick auf den Nachbarn … Possen des Alltags zwischen Komik und Tragik, Friedhof und Fitness. Schräges, Schmerzliches, Wuterfülltes, Drolliges, Trauriges, Trostloses, Bizarres. Drei Frauen im Clinch mit den Erinnerungen und den Genossinnen im Leid. Wer ist die Einsamste? Wer leidet am meisten? Heiße Eisen, männerfeindliche Witze, authentische Kurzportraits. Nebst Auftritten namhafter Witwen wie Helene Weigel, Yoko Ono, Jaqueline Onassis… Zur Feier des Lebens eine rabenschwarze Schrullenrevue.




Fitzgerald Kusz – 'Chronist der Allerweltsdinge' Fitzgerald Kusz ist längst der Klassiker der fränkischen Gegenwartsliteratur: Er hat die Poesie an einem der deftigsten deutschen Dialekte hörbar gemacht. Vor allem ist er mehr als nur der Erfolgsdramatiker des Konfirmationsstücks "Schweig, Bub!", das auf deutschen Bühnen alle Rekorde lebender Autoren gebrochen hat. Viele seiner Stoffe erlauscht der Sprachklangkünstler und passionierte Tram- und Bahnfahrer unterwegs. Er gibt den "Sprachlosen" Stimme und porträtiert den deutschen Kleinbürger fränkischer Mundart anhand seiner beredten Dummheit, seiner Phrasen. Kusz notiert das Gehörte – ein Popart-Poet, der Fragmente des Alltags kunstvoll stilisiert: "Eine große Illusion hat Pop: Kunst und Leben zu versöhnen. Ich hoffe, dass es mir manchmal gelingt, aber es ist natürlich nicht immer." Michael Bauer

»Ehefrauen, die ihre Männer erschießen, haben keinen Anspruch auf Witwenrente.« Urteilsspruch des Bundessozialgerichts


PRESSESTIMMEN


...pfiffig... Vatertag zum Premierentermin zu wählen, ist eine der sympathischen Listigkeiten dieser "schrägen Hinterbliebenenrevue". Vati kommt hier nur noch in der Erinnerung vor. Der einzige Mann ist Stephan Joachim, der mit Querflöte und etwas Perkussion den musikalischen Teil dieser Revue bestreitet. Trotz der Blässe eines Verstorbenen reicht sein Atem, um zum Finale ein bewegendes "Lippen schweigen" zu schmettern. Grundlage der Inszenierung von Andreas Seyferth im Theater Viel Lärm um Nichts sind die "Witwendramen" des fränkischen Theaterautors Fitzgerald Kusz, dem 1976 mit "Schweig, Bub" ein immergrüner Mundart-Klassiker gelang. Seine Tragödien des kleinbürgerlichen Alltags wirken meistens komisch, nie aber lächerlich. Unter seiner Materialcollage über das Überleben des Ehegatten finden sich allerdings auch Damen mit dem Duft der großen, weiten Welt: Claudia Schmidt macht aus den Auftritten von VIP-Witwen wie Jackie Onassis, Helene Weigel, Yoko Ono oder Alma Mahler-Werfel kleine brillante Kabinettstückchen. Pfiffige Schauspielerei prägt die Show. Auch Alexandra Hartmann und Ute Pauer zünden ein Feuerwerk von Marotten und Altersgebrechen - ohne dabei billigen Scherz mit dem Schmerz der Trauer zu treiben. Den drei mit den Hüten auch hurtig Figuren wechselnden Darstellerinnen und einem intelligenten Regisseur gelingt Unterhaltung über viele Aspekte des Sterbens als Teil des Lebens. Das macht nicht nur Spaß am Vatertag, sondern wäre auch ein würdiges Programm zum Totensonntag. AZ


...Hut ab. [...] Mit dem "Elend" hält es sich in Grenzen und das mannslose Glück besteht aus der Weiterentwicklung von gemeinsam begonnenen Skurrilitäten. Auf diese Skurrilitäten hat der fränkische Gegenwartsliterat Fitzgerald Kusz sein Auge geworfen und sie zu einem abwechslungsreichen Reigen zusammengetragen. [...] Regisseur Andreas Seyferth gestaltete aus Zitaten, Gedichten, Dialogen und Witzen eine lockere Revue. [...] Ein Mann, ein Musiker, Stephan Joachim in klassischem schwarz/weiß und mit fahler Gesichtsfarbe, verband durch [...] Spiel auf Flöte und Schlagzeug. Als er anhob zu singen, wurde es mucksmäuschenstill im Raum und damit überdeutlich, der Mann, der war "gestern". Alexandra Hartmann, Ute Pauer und Claudia Schmidt gaben die Witwen. Jede war in ihrem Element, und die Formulierung der Charaktere gelang so einprägsam, dass es schwer zu sagen ist, welche von ihnen die noch bessere Witwe vorstellte. Ihre Unterschiedlichkeit verlieh auch belanglosen Alltagstexten Farbe. Mimik und Gestik unterstrichen, schufen lebendige Figuren, die zu Ende der Szene den Hut warfen. Witwen, eine gelungene Inszenierung, garantiert einen kurzweiligen Abend. Überaus lebendig, unterhaltsam doch nie platt, nicht grob und doch treffend, nicht denunziant und doch genau hingeschaut. Das Schmunzeln saß eineinhalb Stunden in den Mundwinkeln der Zuschauer und das Lachen kam nicht zu kurz, manches machte auch nachdenklich. Hut ab. theaterkritiken.com


...temporeich-turbulent... [...] Schon geht sie los, die Hinterbliebenenrevue, die tatsächlich "schräg" und mit hohem Tempo daherkommt. [...] Alexandra Hartmann, Ute Pauer und Claudia Schmidt schlüpfen in Witwen-Rollen, und sie tun das großartig. Dazwischen erzählen sie Männerwitze: "Was macht eine Frau, wenn ihr Mann aus dem Fenster springen will? - Sie gibt ihm den Müll mit." Multitalent Stephan Joachim überbrückt die Szenenwechsel mit klassischem Gesang und Querflötenspiel populärer Lieder wie "Yesterday". [...] Münchner Merkur - Würmtal


...abgefahren... ... Fülle schwarzhumoriger Sprüche, sarkastischer Aphorismen und böser Witze zum Thema Witwen. Fitzgerald Kusz baute daraus eine unterhaltsame Collage [...] Andreas Seyferth [hat] eine groteske Revue inszeniert [...] Das ist schön hochgedreht ins Absurde und lebt von einem Running Gag: den abgefahrenen Hüten, die für die Männer stehen - und nach jedem kabarettreifen Sketch weggeworfen werden. tz



Fotos: Hilda Lobinger

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