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15 Jahre: Viel Lärm um Nichts

Shakespeare

Premiere 28. April 2001

Wiederaufnahme 26. Dezember 2001


Regie: Andreas Seyferth

Regieassistenz: Oliver Zimmer

Bühne: Annabelle Pöertner

Lichtdesign: Jo Hübner

Kostüm: Ursula Burger

Übersetzung + Fassung: Margrit Carls


mit

Joachim Bauer

Margrit Carls

Danielle Clamer/Elisabeth Wasserscheid

Wolf Friedrich

Walter von Hauff

Hardy Hoosman

Stefan Keulen

Josef Parzefall



Liebe, Intrige, Tod – vielgestaltige Protagonisten in unzähligen Dramen – in "Viel Lärm um Nichts" sind sie: viel Lärm um Nichts.

Der Witz ist alles. Ist das Greifbarste in dieser Komödie der funkelnden Dialoge. Ist Waffe & Wapperl, Panzer & Passwort.

Überall gähnt Leere. Das Nichts hinter Masken. Der Witz spannt ein hauchdünnes Trampolin über Abgründe. Das Wortgefecht hält die Sinnlosigkeit vom Leib. Am gekonntesten bei Beatrice und Benedick, den nihilistischsten Spaßvögeln, die Shakespeare erfunden hat.



PRESSESTIMMEN


Wenn Theater Geburtstage feiern, bekommen sie keine Geschenke, sondern machen sie ihrem Publikum. Das Theater Viel Lärm um Nichts beschenkt die Münchner mit einer Neuauflage ihrer gleichnamigen Gründungsproduktion und Regisseur Andreas Seyferth gelang eine der derzeit besten Partys der Stadt. Großen Anteil daran hat die romantischen Duktus mit postmoderner Rotzlöffeligkeit verschmelzende Übersetzung von Margrit Carls, die selbst anbetungswürdig in der Rolle des Ehemuffels Beatrice zu sehen ist … acht Schauspieler in siebzehn Rollen zaubern eine verblüffend heutige Volksbelustigung ohne billige Ranschmeiße auf die Raumbühne. Prädikat: Nicht versäumen. AZ (Stern)


Eine hinreißend geschmissene Jubiläumsparty wurde es, zwischen Tresen und "Trattoria-Publikum", dieser Shakespeare, dessen Inszenierung anno 1986 Andreas Seyferth (Regie) und Margrit Carls durchschlagenden Erfolg bescherte, die Pasinger Fabrik fortan zum Wallfahrtsort aller Theatersüchtigen machte. "Viel Lärm um Nichts", Markenzeichen: für aufgemischte Klassiker, in eigener sprachschräg-aktueller Übersetzung (die Carls darin meisterhaft), für ein schwebeleichtes Balancieren zwischen E und U, für die wunderbare Fantasie aus der Knappheit finanzieller Mittel. So manches verschnarchte Staatstheater könnte von Seyferths Spitzbubeneinfällen eine ganze Saison zehren. Allein schon die Tölpel-Szenen als bayerisch kracherte Iberl-Bühne, mit exzellentem Joachim Bauer. Und wie diese acht Darsteller im Intrigen-Doppel wieder in mehrere Rollen schlüpfen, ist glorreich-himmlisches Schauspielvergnügen. Margrit Carls, Seyferths (emanzipierte!) Muse, und Walter von Hauff als Benedick spielen die heimlich nach Liebe schmachtenden, nach außen hin so spöttisch-coolen Singles. Das ganz modern auf individualistischer Unabhängigkeit beharrende Paar. Die Carls vor allem ist es – mit ihrer durchsichtigen Klarheit -, die diesen närrischen Love-Krimi um Heros Verleumdung und vorgetäuschten Tod auf eine realitätsernste Ebene zieht. Ein ganz heutiges "Frauengefühl" ihre Einforderung von Rache an Heros unkritisch-windelweichem Claudio. Aber gerade das kontrapunktisch-spielerische Hin und Her zwischen Liebesskepsis und Romantik-Klischee à la "Romeo und Julia", zwischen Schurkenschmiere und Farce ergibt dieses sinnlich pralle "Viel Lärm um nichts"-Theater … Münchner Merkur


Club-Atmosphäre mit plätschernder Musik und diskretem Service in der Trattoria "Messina". Treff schicker Leute in Leinen und Leder, die sich lässig durchs Leben talken. Ihr Kick heißt nicht Koks, sondern Intrige als Zeitvertreib. Zum 15. Geburtstag seines Theaters "Viel Lärm um Nichts" inszenierte Andreas Seyferth noch einmal die Komödie der ersten Stunde, mit der sich die Pasinger Bühne schnell ins Bewusstsein der Szene schrieb. Sehr heutig, unterhaltsam und pfiffig kommt Shakespeares Diskurs über die Liebe daher, denn der Regisseur setzt ihn derb-saftig als hochkomödiantisches Volkstheater mitten ins Publikum. Zwei Paare sind′s, die nach Irrungen und Wirrungen zueinander finden. Die schöne Naive (Danielle Clamer) und der jugendliche Held (Stefan Keulen), von Fürstenwillkür auseinander gebracht (Hardy Hoosman, Josef Parzefall). Eheresistente Zyniker wie "Lady Eiszapfen" (herrlich cool: Margrit Carls) und Frauenhasser Benedick (Walter von Hauff), die florettscharf mit der Sprache jonglieren, als seien Sätze Slapsticknummern. Und die phantasievoll wortspielgesättigte Übersetzung von Margrit Carls macht schon die halbe Miete aus! tz

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