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DAS WINTERMÄRCHEN

William Shakespeare

Premiere 1. Februar 1996

Eingeladen zum NRW-Festival IMPULSE 1996


Übersetzung + Fassung: Margrit Carls + Ensemble

Regie: Eos Schopohl

Regieassistenz: Ursula Honisch

Dramaturgie: Boris Heczko

Bühne/Masken: Annabelle Pörtner

Kostüm: Lucia Nußbächer

Musik: Willie Jakob

Choreographie: Ellen Raab

Lichtdesign: Jo Hübner



mit Hermione Margrit Carls Leontes Andreas Seyferth Camillo, Wilder Mann, Luft Rainer Haustein Polixenes, Autolycus, Feuer Klaus B. Wolf Orakel, Musiker, Erde Wolf Friedrich

Mamillius, Musiker, Wasser

Markus Sternagel









Die Eifersucht

gilt einem einzigartigen Geschöpf;

einem Juwel; und da es selten ist,

muss sie gewaltig sein; da der Besitzer

sich entehrt wähnt von dem Mann,

der stets sein bester Freund schien,

William Shakespeare, Das Wintermärchen (I,2)




PRESSESTIMMEN


Die sehr eigenwillige Bearbeitung wurde zur Traumreise durch die Landkarte der Seele. Regisseurin Eos Schopohl und das gläänzende Ensemble schufen eine phantasievolle, elegisch grundierte und doch schwebeleichte Inszenierung. […] Die Bearbeitung entfernt sich nach der Pause radikal von Shakespeare: Statt 16 Jahre später in Böhmens Schäferidylle zu springen, wendet sie sich ins Innere Leontes' (hervorragend in seiner Zerrissenheit Andreas Seyferth. [...] Mit sparsamster Ausstattung /Bühne und Masken Annabelle Pörtner), bildnerischem Licht (Jo Hübner), träumerisch-atmosphärischer Musik Willie Jakob, gespielt von Wolf Friedrich und Markus Sternagel und intensiver Körpersprache ihrer sechs Darsteller erschafft Schopohl einen wunderbaren, getragenen Rhythmus, der ab und zu heitere Kapriolen schlägt. Formale Strenge im ersten Teil, deftige Ausgelassenheit im zweiten: hinreißend eine Schildkröte, zwei stoßfreudige schräge Vögel und der (rad)fahrende Händler Autolycus (Kabinettstückchen von Klaus B. Wolf. Gefühlsstark Margrit Carls in den Frauenrollen und Rainer Haustein als Vertrauter Camillo. AZ•Stern - Gabriella Lorenz


… verschwenderische Fülle suggestiver Bilder, zauberisch maskierter Wesen … tz - Barbara Welter


Der Bote der göttlichen Macht kommt [...] durch die Hintertür. Gleißendes Licht im Rücken, verkündet er dem rasenden Sizilianerkönig Leontes, dass bei seiner keuschen Gattin Hermione wahrlich kein Grund zur Eifersucht bestehe. Der Tyrann aber, Opfer seiner irregleiteten männlichen Leidenschaft, hat sich selbst zum Richter erhoben. In Frack und Schärpe sitzt er selbstgefällig auf einem Thron im Publikum. Längst ist er nicht mehr zugänglich für Argumente. [...] Eigentlich ist der erste Teil [...] eine Tragödie. Doch dabei bleibt es nicht. [...] Nachdem Frau und Sohn seiner Tollheit zum Opfer gefallen sind, besinnt sich der eifersuchtskranke Leontes. Gepackt von grausiger Erkenntnis erleidet er die ganze winterliche Kälte seiner selbstverschuldeten Einsamkeit. [...] Das Ensemble [...] führt nach der Pause in der kargen Theaterhalle ein geradezu traumhaft phantastisches Märchen auf. Rollende Kofferschildkröten und liebestolle Vogelpärchen treten in nahezu kabarettreifen Szenen auf. Feuer, Erde, Wasser und Luft treiben ein geradezu überirdisches Spiel. [...] Rainer Haustein als Wilder Mann kuriert die kranke Seele des verkorksten Ehemanns mit brachialer Urgewalt. Andreas Seyferth vollbringt als Leontes ein wahres schauspielerisches Meisterstück [...]. Margrit Carls spielt die kokette Gattin dabei genauso überzeugend wie die stolze Todgeweihte und das rächende Hirngespinst. SZ - Marion Ammicht


[...] Margrit Carls, die sich um Texttreue so wenig schert [...] Ab nach Böhmen, zum Selbsterfahrungstrip [...] Erst hier [...] steigert sich das Wintermärchen zum phantastischen Spuk und exotischen Sommernachtstraum. [...] Münchner Merkur - Christopher Schmidt


Vordergründig. [...] Nichtssagend. [...] Gedanklich schwach. Prinz + Applaus - Petra Hallmayer


[...] ausdrucksstarkes Theater [...] voller Aussagekraft. Freisinger Tagblatt - sn


…vom Offtheater-Festival IMPULSE (Nordrhein-Westfalen):

Die Inszenierung fußt zwar auf Shakespeares Drama, das als Tragödie beginnt und als Komödie endet, denkt es jedoch auf sehr originelle Art weiter […], überträgt das tragische Geschehen mit leichter Hand in die heutige Zeit. […] Ein glänzendes Spiel der Darsteller […], ein belebender Kontrast von formaler Strenge und burlesker Heiterkeit. Recklinghäuser Zeitung


Ein großes Dreieck auf dem Boden, Mittelpunkt und Spielfläche in einem sparsamen wie prägnanten Bühnenbild tut es kund. Es sind die Dreiecksbeziehungen [...]. Vertrocknete Laubhaufen, bleiche Schädelknochen und eine Mistforke umkränzen als kraftvolle Metaphern den schlichten Bühnenraum. [...] [...] die urwüchsige Phantasiewelt des wilden Mannes [...] und mittendrin der Mann, der einst König Leontes war. Hier muss er sein Leben wiederentdecken. Der Einfallsreichtum [...] in diesem wundersam anrührenden, heiteren Szenario ist schier grenzenlos […] mitreißendes Spiel [...] Überhaupt strotzt das Stück der Münchner vor Originalität und vitaler Spielfreude. Tragik paart sich mit deftigem Humor […] Ein beeindruckender Abend, über dem Shakespeare als unerschöpflicher Quell der Inspiration schwebte. Westdeutsche Allgemeine Zeitung



Fotos von Janine Guldener/Ingrid Theis





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